The Povray animation (done 2009 for an Exam review) The title was "time at Harvard square". |
In his autobiographical "Of Time and The River"
Thomas Wolfe writes a lot about Harvard.
"The river", of course, is the Charles river. Thomas Wolfe himself studied
at Harvard from 1920-1922. In case you want to read the novel:
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It was a fine clear night in early October, crispness and an indefinable smell of smoke were in the air, students were coming briskly along the street, singly or in groups of two or three, light glowed warmly in the windows of the book-shops, pharmacies, and tobacco stores near Harvard Square, and from the enormous library and the old buildings in the Harvard Yard there came a glow of lights, soft, rich, densely golden, embedded in old red brick.
One Sunday morning early in the month of May, Starwick and Eugene had crossed the bridge that led to the great stadium, and turned right along a path that followed the winding banks of the Charles River. Spring had come with the sudden, almost explosive loveliness that marks its coming in New England: along the banks of the river the birch trees leaned their slender, white and beautiful trunks, and their boughs were coming swiftly into the young and tender green of May.
And it was in this spirit that he left the place. Rain had begun to fall that night, it fell now in torrential floods. The gay buntings and Japanese lanterns with which the Harvard Yard was already decked were reduced to sodden ruin, and as he raced towards the station in a taxi, the streets of Cambridge, and the old, narrow, twisted and familiar lanes of Boston were deserted--pools of wet light and glittering ribbons swept with storm.
And although his position as instructor had been given to him in one of the usual ways, through the recommendation of the teachers' bureau at Harvard University, and the letters of some of the professors there, he was tortured constantly by the thought of his inadequacy and ignorance, and by the horrible fear that his incompetence would be discovered and that one day he would be suddenly, peremptorily, ruinously, and disgracefully discharged.
Another was an old man with a mad, fierce, handsome face and wild strewn hair of silvery white, who never wore a hat or overcoat, and who muttered through the streets of Cambridge, over the board walks of the Harvard Yard, in every kind of weather; winter was around him always, the rugged skies of wintry sunsets, red and harsh, the frozen desolation of old snow in street and Yard and gutter, the harsh, interminable, weary savagery of grey winter.
Mann ohne Eigenschaften, PDF |
Der wichtigste Versuch Über die Zeit bis dahin vermochte Ulrich heute den Kopf zu schütteln, wie wenn man ihm von seiner Seelen Wanderung erzählen würde; über den dritten seiner Versuche nicht. Es läßt sich verstehen, daß ein Ingenieur in seiner Besonderheit aufgeht, statt in die Freiheit und Weite 3«der Gedankenwelt zu münden, obgleich seine Maschinen bis an die Enden der Erde geliefert werden; doch er braucht ebensowenig fällig zu sein, das Kulme und Nene der Seele semer Technik auf seine Privatseele zu übertragen, wie eine Maschine imstande ist, die ihr zugrunde liegenden Infinitesimalgleichungen auf sich selbst anzuwenden. Von der Mathematik aber läßt sich das nicht sagen; da ist die neue Denk- lehre selbst, der Geist selbst, Hegen die Quellen der Zeit und der Ursprung einer ungeheuerlichen Umgestaltung. Wenn es die Verwirklichung von Urträumen ist, fliegen zu können und mit den Fischen zu reisen, sich unter den Leibern von Bergriesen durchzubohren, mit göttlichen Geschwindigkeiten Botschaften zu senden, das Unsichtbare und Ferne zu sehen und sprechen zu hören, Tote sprechen zu hören, sich in wundertätigen Genesungsschkf versenken zu lassen, mit lebenden Augen erblicken zu können, wie man zwanzig Jahre nach seinem Tode aussehen wird, in flimmernden Nächten tausend Dinge über und unter dieser Welt zu wissen, die früher niemand gewußt hat, wenn Licht, Wärme, Kraft, Genuß, Bequemlichkeit Urträume der Menschheit sind, - dann ist die heutige Forschung nicht nur Wissenschaft, sondern ein Zauber, eine Zeremonie von höchster Herzens- und Hirnkraft, vor der Gott eine Falte seines Mantels nach der anderen öffnet, eine Religion, deren Dogmatik von der harten, mutigen, beweglichen, messerkühleu und -scharfen Denklehre der Mathematik durchdrungen und getragen wird. Allerdings, es igt nicht zu leugnen, daß alle diese Urträume nach Meinung der Niclitmatlicmatiker mit einemmal in einer ganz anderen Weise verwirkliclit waren, als man sich das ursprünglich vorgestellt hatte. Münchhausens Posthorn war schöner als die fabriksmäßige Stimmkonserve, der Siebenmeilensriefel schöner als ein Kraftwagen, Laurins Reich schöner als einEisenbalintuimel, die Zauberwurzel schöner als ein Bildtelegraiiim, vom Herz seiner Mutter zu essen und die Vögel zu verstelin, schöner als eine tierpsychologische Studie über die Ausdrucksbeweguugen der Vogelstimme. Man hat Wirklichkeit gewonnen und Traum verloren. Man liegt nicht mehr unter einem Baum und guckt zwischen der großen und der zweiten Zehe hindurch in den Himmel, sondern man schafft; man darf auch nicht hungrig und verträumt sem, wenn man tüchtig sein will, sondern muß Beefsteak essen und sich rühren. Genau so ist es, wie wenn die alte untüchtige Menschheit auf einem Ameisenhaufen eingeschlafen wäre, und als die neue erwachte, waren ihr die Ameisen ins Blut gekrochen, und sie muß seither die gewaltigsten Bewegungen ausführen, ohne dieses lausige Gefühl von tierischer Arbeitsamkeit abschütteln zu können. Man braucht wirklich nicht viel darüber zu reden, es ist den meisten Menschen heute ohnehhin klar, daß die Mathematik wie ein Dämon in alle Allwendungen unseres Lebens gefahren ist. Vielleicht glauben nicht alle diese Menschen aundie Geschichte vom Teufel, dem man seine Seele verkaufen kann; aber alle Leute, die von der Seele etwas verstehen müssen, weil sie als Geistliche, Historiker und Künstler gute Einkünfte daraus beziehen, bezeugen es, daß sie von der Mathematik ruiniert worden sei und daß die Mathematik die Quelle eines bösen Verstandes bilde, der den Menschen zwar zum Herrn der Erde, aber zum Sklaven der Maschine mache. Die innere Dürre, die ungeheuerliche Mischung von Schärfe im Einzelnen und Gleichgültigkeit im Ganzen, das ungeheure Verlassensein des Menschen in einer Wüste von Einzelheiten, seine Unruhe, Bosheit, Herzensgleichgültigkeit ohnegleichai, Geld- sucht, Kälte und Gewalttätigkeit, wie sie unsre Zeit kennzeichnen, sollen nach diesen Berichten einzig und allein die Folge der Verluste sein, die ein logisch scharfes Denken der Seele zufügt! Und so hat es 'auch schon damals, als Ulrich Mathematiker wurde, Leute gegeben, die den Zusammenbruch der europäischen Kultur voraussagten, weil kein Glaube, keine Liebe, keine Einfalt, keine Güte mehr im Menschen wohne, und bezeichnenderweise sind sie alle in ihrer Jugend- und Schulzeit schlechte Mathematiker gewesen. Damit war später für sie bewiesen, daß die Mathematik, Mutter der exakten Naturwissenschaft, Großmutter der Technik, auch Erzmutter jenes Geistes ist, aus dem schließlich Giftgase und Kampfflieger aufgestiegen sind. In Unkenntnis dieser Gefahren lebten eigentlich nur die Mathematiker selbst und ihre Schüler, die Naturforscher, die von alledem so wenig in ihrer Seele verspürten wie Rennfahrer, die fleißig darauf los treten und nichts in der Welt bemerken wie das Hinterrad ihres Vordermanns. Von Ulrich dagegen konnte man mit Sicherheit das eine sagen, daß er die Mathematik liebte, wegen der Menschen, die sie nicht ausstehen mochten. Er war weniger wissenschaftlich als menschlich verliebt in die Wissenschaft. Er sali, daß sie in allen Fragen, wo sie sich für zuständig hält, anders denkt als gewöhnliche Menschen. Wenn man statt wissenschaftlicher Anschauungen Lebensanschauung setzen würde, statt Hypothese Versuch und statt Wahrheit Tat, so gäbe es kein Lebenswerk eines ansehnlichen Naturforschers oder Madie- matikers, das an Mut und Umsturzkraft nicht die größten Taten der Geschichte weit übertreffen würde. Der Mann war noch nicht auf der Welt, der zu seinen Gläubigen hätte sagen können: Stehlt, mordet, treibt Unzucht - unsere Lehre ist so stark, daß sie aus der Jauche eurer Sünden schäumend helle Bergwässer macht; aber in der Wissenschaft kommt es alle paar Jahre vor, daß etwas, das bis dahin als Fehler galt, plötzlich alle Anschauungen umkehrt oder daß ein unscheinbarer und verachteter Gedanke zum Herrscher über ein neues Gedankenreich wird, und solche Vorkommnisse sind dort nicht bloß Umstürze, sondem führen wie eine Himmelsleiter in die Höhe. Es geht in der Wissenschaft so stark und unbekümmert und herrlich zu wie in einem Märchen. Und Ulrich fühlte: die Menschen wissen das bloß nicht; sie haben keine Ahnung, wie man schon denken kann; wenn man sie neu denken lehren könnte, würden sie auch anders leben. Nun wird man sich freilich fragen, ob es denn auf der Welt so verkehrt zugehe, daß sie immerdar umgedreht werden müsse ? Aber darauf hat die Welt längst selbst zwei Antworten gegeben. Denn seit sie besteht, sind die meisten Menschen in ihrer Jugend für das Umdrehen gewesen. Sie haben es lächerlich empfunden, daß die Älteren am Bestehenden hingen und mit dem Herzen dachten, einem Stück Heisch, statt mit dem Gehirn. Diese jüngeren Menschen haben immer bemerkt, daß die moralische Dummheit der Älteren ebenso ein Maligel an neuer Verbinduugsfähigkeit ist wie die gewöhnliche intellektuelle Dummheit, und die ihnen selbst natürliche Moral ist eine der Leistung, des Heroismus und der Veränderung gewesen. Dennoch haben sie, sobald sie in die Jahre der Verwirklichung gekommen sind, nichts mehr davon gewußt und noch weniger wissen wollen. Darum weräeu auch viele, denen Mathematik oder Naturwissenschaft einen Beruf bedeuten, es als einen Mißbrauch empfinden, sich aus solchen Gründen wie Ulrich für eine Wissenschaft zu entscheiden. Trotzdem hatte er nun aber in diesem dritten Beruf seit er ihn vor Jahren ergriffen hatte, nach fachmännischem Urteil gar nicht wenig geleistet.